Laguna de Cuicocha || Ecuador

Ein Taxi holt uns vom Hostel ab. Es sieht mehr aus wie ein Schulbus. Und zum erstem Mal sehe ich eine Frau, ein Taxi fahren. Die Fahrt dauert nicht so lange. Und an der Laguna de Cuicocha angekommen, sind wir auch schnell auf dem Rundweg.

Mondkalender

Der Kratersee liegt nordwestlich von Otavalo im Norden Ecuadors. Das Wasser ist schön blau und mitten im See sind zwei grün bewachsene Inseln. Die Sonne scheint, es liegen ein paar kleine Wolken über uns, es riecht verbrannt.

Der Weg besteht zunächst aus Sand und Steinchen. Es ist der Teil des Weges, den man geht, um die Lagune nur zu sehen und nicht zu umrunden. Am Wegrand ist eine kleine Einbuchtung mit einem Mondkalender. Wir gehen über eine kleine Brücke, steigen ein dutzend Stufen nach oben und landen auf einem wunderschönen Gebrigskamm. Von hier aus sehen wir auch, warum es die ganze Zeit verbrannt riecht: Kleine Rauchwolken steigen von einigen Feldern herauf.

Mit jedem Schritt, den wir gehen, ändert sich der Blick auf den See. Die Sonne brennt auf unsere Köpfe und wir gehen auf dem Sand weiter ein kleines Stück weg von dem Kratersee. Und wo vorher noch grüne Pflanzen den Weg säumten, bilden jetzt erdige Wände einen tunnelartigen Pfad. Der Blick auf die Lagune wird verdeckt von einem Berg, dafür ist der Blick in die andere Richtung umso schöner. Denn der Blick fällt auf die grünen Anden, die um den See herum liegen.

Wir wandern weiter durch den Sand vorbei an vertrockneten Grashalmen, machen immer wieder kleine Stopps und genießen den Ausblick auf das blaue Wasser. Die Wanderung lässt den ganzen Stress der letzten Tage wegen des Gepäcks in den Hintergrund geraten.

Der Weg führt uns wieder etwas weg von der Lagune hinein in eine dschungelähnliche Landschaft. Große Bäume stehen um uns herum, kleine palmenartige Gewächse säumen den Wegrand, alles ist grün. Es geht hoch und runter über Sand und Stufen, es ist staubig und wir merken, dass wir deutlich höher sind, als unsere Körper es von zuhause gewohnt sind. Es geht viel hoch und es ist anstrengend. Da kommen die regelmäßigen Stopps, um Fotos zu machen, ganz gelegen. Wir gehen auf sandigen Wegen weiter und die Gräser am Wegrand putzen ein bisschen den Staub von unseren Hosen. Ab und zu begegnen uns andere Wanderer, aber sonst sind wir sehr alleine auf dem Weg, was ich persönlich auch sehr schön finde.

Unser Proviant sind Brote vom Bäcker gegenüber des Hostels und Wasser. Zugegeben, am Menü kann man arbeiten, aber wir sind in Otavalo irgendwie auch nicht wirklich an einem Laden vorbeigelaufen, bei dem wir etwas Nahrhafteres bekommen hätten.

 

Mittlerweile sind einige Wolken aufgezogen. Wir erreichen einen Miniwald. Es ist staubig, windig und sandig, aber es geht nicht mehr bergauf, sondern erst einmal ein Stück flach weiter. Ein kleiner Hundewelpe begleitet uns kurz, dann geht es abwärts Richtung Startpunkt. Durch strohgelbe Wiesen, den Blick stets auf die mittlerweile dunkelblaue Lagune mit ihren Inseln gerichtet, begegnen wir noch einem Lama, bevor wir wieder auf dem Parkplatz ankommen. Wir gehen in das Hotel neben dem Parkplatz, trinken einen Guanabana-Saft und warten auf das Taxi.

Insgesamt haben wir eine Strecke von 14 km in gut füneinhalb Stunden zurückgelegt und dabei 350 Hm überwunden. Gestartet sind wir auf einer Höhe von 3.100 msnm.

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