Otavalo || Ecuador

Rathaus

Der Bus lässt uns an einem Kreisverkehr raus. „Einfach die Straße runter“, hatte der Beifahrer noch zu uns gesagt. Ich habe ein Reisebuch über Ecuador in der Hand und schaue in die Karte. Ich weiß zwar, wo wir hin müssen, aber nicht, wo wir sind. Schon blöd, wenn man nicht einfach mal eben Google Maps öffnen und fix nachschauen kann, wo man sich befindet. Wir schauen ratlos auf die Straße. Als ein Taxi in Sicht ist, hält Conny die Hand raus. Der Weg ist wirklich kurz. Trotzdem müssen wir für die Fahrt mehr als einen Dollar zahlen. Ich bin das gar nicht mehr gewohnt. In Riobamba konnte man damals mit einem Dollar fast einmal durch die Stadt kommen.

Das Hostel habe ich in dem Reiseführer gefunden. Wir haben vorher nicht angefragt, ob noch was frei ist, sondern probieren unser Glück und es ist auch was frei. Wir bekommen ein schönes Zimmer mit Bad. Da es bereits früher Abend ist und wir noch nicht viel gegessen haben, gehen wir noch in die Stadt.

 

Iglesia San Luís

Die Innenstadt ist schön. Es ist relativ sauber, an einigen Mauern sind sehr schöne Malereien, manche Häuser sind in bunten Farben gestrichen.

Wir essen in einer Pizzeria, was Traditionelles finden wir nicht. Da es bereits dämmert, machen wir uns nach dem Essen wieder auf den Rückweg ins Hostel. Das Hostel hat einen Innenhof, in dem Hängematten hängen. Außerdem gibt es freies WLAN und die Duschen sind, anders als in Cali, warm. Wir zahlen 40 US $ für zwei Personen pro Nacht.

Am nächsten Tag machen wir uns auf Richtung Plaza de los Ponchos. Der Markt mit den Lamawollepullover, Alpakaschals, Teppichen, Decken und noch vielem mehr. Ich war damals auch schon hier.

Heute ist nicht viel los. Ein paar Touristen laufen an den Ständen vorbei, die Verkäufer*innen werben für ihre Ware und reden den potentiellen Käufer*innen ein, was sie alles bräuchten. Da wir unser meistes Gepäck ja nicht hatten, haben wir uns hier etwas eingedeckt und ein paar Mitbringsel für die Familien zuhause besorgt. Handeln funktioniert immer noch. Conny ist darin deutlich besser als ich, aber der beste Trick ist immer noch, zu sagen, man gehe zu einem anderen Stand. Da werden die Verkäufer*innen meist weich und verkaufen es zu dem Verhandlungspreis der Käufer*innen.

Bei der Essenssuche sind wir heute fast zu erfolgreich wie gestern. Immerhin finden wir ein traditionelles Hühnchen-Fast-Food-Restaurant, welches scheinbar noch in den Startlöchern steht. Die Plakate sind noch frisch und die Inhaber sehr jung. Ich wähle die fleischlose Alternative Reis mit Pommes und Salat. Aber ich finde es schon komisch, dass wir so wenig Restaurants in der Innenstadt gefunden haben. Vielleicht haben wir einfach immer in den falschen Straßen geschaut.

Am Abend können wir noch beobachten, wie die Standbesitzer*innen ihre Stände wieder komplett ausräumen und die Gestänge abbauen. Schon heftig, wenn man sich überlegt, dass die Leute das jeden Tag auf- und abbauen und das wahrscheinlich sieben Mal die Woche.

Bevor wir weiter nach Riobamba fahren, wollen wir uns aber noch ein landschaftliches Highlight im Norden Ecuadors anschauen: die Laguna de Cuicocha, ein Kratersee in nordwestlich von Otavalo. Was wir da sehen, darüber schreibe ich einem anderen Blogpost.

 

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