Nach einem kleinen Frühstück im Hostel gehen wir rein in die Stadt. Wir brauchen Geld. Zunächst schlendern wir durch das Viertel, in dem unser Hostel liegt. Es ist das Touristenviertel. Hier übernachten die, die nur für kurze Zeit in der Stadt bleiben. Das sieht man auch. Die Häuser sehen schick aus, sind bunt, gut erhalten und an manchen ragen Pflanzen hoch – perfekt für Instagram-Bilder.
Wir gehen weiter in ein kolonialistisches Viertel und mit jedem Schritt werden es immer mehr Menschen auf den Straßen, bis wir dann im Business-Viertel ankommen. Hier finden wir auch einen Bankautomaten. Die Namen der Viertel gibt es nicht wirklich, ich schreibe das so, damit man sich das besser vorstellen kann.
Wir gehen weiter ins Innere der Stadt und landen bei der Kirche Ermita. Von hier aus gehen wir an einem Fluss entlang durch ein Werkstatt-Viertel. Es riecht nach Öl und in den Straßen stehen Busse und Autos, an denen geschraubt wird.
Eigentlich suchen wir den Busbahnhof. Wir fragen den ein oder anderen Kolumbianer und bekommen auch Antworten, nur helfen uns diese nicht immer unbedingt weiter. Aber schlussendlich finden wir ihn doch.
Wir erkundigen uns, wann die Busse in die Tatacoa-Wüste fahren. Sie fahren nur nachts. Na toll! Da liest man in der Reisevorbereitung überall, dass davon abgeraten wird, nachts mit dem Bus zu fahren und unser erstes Reiseziel kann nur mit einem Nachtbus erreicht werden…
Wir kaufen noch eine 5l-Flasche Wasser für weniger als 1 € und machen uns auf den Rückweg. Der Weg führt uns direkt über eine Wiese – oder zumindest das, was davon noch übriggeblieben ist: vertrocknetes Gras. Unter Bäumen sind vereinzelt obdachlose Familien, die dort ihre Schlafplätze haben und gerade kochen. Es riecht verbrannt. Wir gehen wieder durch’s Werkstatt-Viertel und dann durch’s Business-Viertel. Ich glaube, wir laufen eine der Hauptstraßen entlang, denn hier ist jetzt richtig viel los. Wir gehen wieder den gleichen Weg, den wir auch am Morgen schon gegangen sind.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich recht sicher gefühlt habe in der Stadt, auch als wir im Werkstatt-Viertel und auf menschenleeren Straßen waren. Nur der Weg vor dem Busbahnhof sah nicht sehr sicher aus. Der war auch am Schmutzigsten. Und ich meine wirklich schmutzig, überall lag Müll. Aus Vorsicht habe ich aber mein Handy nicht rausgeholt. Die Bilder hat Conny gemacht und mir die Elaubnis gegeben, sie für den Blog verwenden zu dürfen.
Die Stadt an sich, finde ich, hat nichts Besonderes bis auf die Kunst an den Wänden. Zum Besichtigen gab es nicht viel, man hätte aber ins Umland fahren können, da habe ich von einigen Aktivitäten gelesen. Da wir das aber zeitlich nicht eingeplant haben und Cali eigentlich nur unser Ankunftsort sein sollte (eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben und dann direkt weiter), war das nichts für uns.