Anreise & erster Tag || Korfu/Griechenland

Jassú!

Abifahrt nach Korfu, ich hab mich überreden lassen von zwei Freundinnen und es nachher des Öfteren bereut. Aber beginnen wir von vorne. Wir mussten uns bereits ein Jahr vor Reisebeginn anmelden. Ich hatte damals schon nicht wirklich Lust, mitzufahren – ich trinke nicht, was soll ich da auf einer Sauffahrt? “Das wird bestimmt mega cool!” haben sie gesagt, also habe ich mich am Tag vor Anmeldeschluss doch noch angemeldet.

Und jetzt stehe ich um halb 2 Uhr nachts hier am Parkplatz meiner Schule und warte mit den anderen Abiturienten. War ja klar, dass irgendwer zu spät kommen muss. Diesmal ist es der Busfahrer samt Bus.

Die Busfahrt ist unspektakulär. Schlafen kann ich immer mal wieder ein bisschen, als es dann hell wird, ziehe ich die massiven Berge jedoch einem Nickerchen vor. Nachmittags gegen 14 Uhr kommen wir in Ancona, Italien an, von wo aus wir die Fähre Richtung Griechenland nehmen werden. Wir warten und warten und warten. Es ist heiß, es gibt nur wenig Schatten, ich habe Hunger und wir warten. Die Fähre legt später ab als geplant, weshalb wir noch länger warten müssen. Außerdem hat sich wohl ein Bus nach Tschechien verfahren, der ebenfalls ein Gruppe Abiturienten nach Korfu bringt.

Gegen 20 Uhr verlassen wir dann langsam den Hafen und fahren weg von der untergehenden Sonne auf’s Meer hinaus in die Dunkelheit. Ich versuche bereits vor Mitternacht auf dem Deck zu schlafen. Das gelingt mir jedoch nicht. Trinkende Jugendliche, starker Wind und tretende Füße hindern mich daran. Mitten in der Nacht, als es etwas ruhiger geworden ist, werde ich von der Kälte endgültig aus dem Dösen gerissen. Ich gehe runter in den Raum, den wir Abiturienten für uns haben und drehe nach einem kurzen Blick hinein sofort wieder um. Überall liegen Leute auf dem Boden, man kommt quasi gar nicht bis zu den Sitzen hin. Ich gehe wieder hoch ans Deck und setze mich. Ich starre in die Dunkelheit und werde wieder müde. Ich lege mich hin, aber schlafen kann ich immer noch nicht. Meine Laune ist schlecht, ja sehr schlecht. Worauf habe ich mich da nur eingelassen? Weil ich gegen kurz vor 5 Uhr endgültig die Schnauze voll hab vom Einschlafversuch, stehe ich auf und spaziere durch das Schiff. Zweimal durch das Restaurant und vorbei an den geschlossenen Shops. Dann drehe ich dutzende Runden an Deck und schaue der Sonne zu, wie sie langsam aus dem Meer aufsteht.

Die restliche Fahrt ist ziemlich unspektakulär. Wir warten bis wir endlich ankommen, um auf die nächste Fähre zu gelangen, die uns dann endgültig an unser Ziel bringen soll.

In Korfu angekommen, fahren wir mit dem Bus noch einmal eine halbe Stunde bis wir endlich in dem Ort sind, in dem wir die nächste Woche bleiben werden: Ipsos. Von da aus dürfen wir noch gute 800 m zu unseren Apartments gehen. Es ist heiß, ich schwitze und bin umso erleichterter, als wir endlich unser Zimmer bekommen. Wir haben eine kleine Küche, ein Bad, einen Schlafraum und einen Balkon. Das erste Positive an der Reise bisher.

Da meine Wasservorräte aufbebraucht sind, gehe ich mit Mia, meiner Zimmernachbarin, runter in den Ort zum Einkaufen. Der nächste Supermarkt ist mit dem Weg runter zur Hauptstraße bestimmt nochmal gute 800 m entfernt, aber wir bekommen alles, was wir für die nächsten Tage brauchen. Wir sprinten zurück – so schnell, wie das mit einem vollen Rucksack und zwei Fünf-Liter-Flaschen eben geht -, damit wir das Treffen mit der Reiseleiterin nicht verpassen. Wir erfahren kurz ein paar Regeln und dann teste ich die Dusche – sie erfüllt ihren Zweck, nicht mehr und nicht weniger.

Abends ist noch eine Mottoparty im Montechristo, einem Club in Ipsos. Passend zum Motto Red Love Party erscheinen alle in roter Kleidung. Ich merke allerdings recht schnell, dass mir die Musik nicht taugt und gehe die mehr als anderthalb Kilometer durch die Dunkelheit zum Apartment zurück.

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