Tipps für Austauschschüler

Sich auf sein Austauschjahr (ATJ) vorzubereiten, ist oft gar nicht so leicht. Besonders, wenn man in ein Land geht, dass man nicht wirklich kennt. Zwar bereiten die Organisationen die Austauschschüler (ATS) meist sehr gut vor, aber auf manche Alltagssituationen kann man sich einfach nicht vorbereiten…

 

1. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Mach dir vor deiner Abreise nicht allzu viele Vorstellungen, wie dein ATJ werden wird. Auch Pläne, was du in deinem Gastland unbedingt sehen oder erleben willst, solltest du erst während deines ATJ beschließen. Denn wie es immer im Leben ist: Wenn man sich zu große Hoffnungen und Pläne macht, wird man oft enttäuscht.

Beschäftige dich, lenke dich ab, verbringe Zeit mit deinen Freunden (sehr zu empfehlen, denn oft sind manche Freunde, die du vor deinem ATJ hast, danach eher ehemalige Freunde – man hat sich “auseinandergelebt”…) und deiner Familie (ebenfalls empfehlenswert, denn es kann sein, dass sie nach deinem ATJ kleiner geworden ist). So hast du gar nicht erst die Zeit, dir zu viele Vorstellungen zu machen. Gedanken über dein ATJ kannst du dir auch noch auf der Fahrt bzw. dem Flug in dein Gastland machen 😉 .

Sich über Land und Leute ein wenig zu informieren, kann aber nicht schaden, denn dann ist der Kulturschock (wahrscheinlich) nicht allzu groß. 

 

2. Mach dir nicht zu viel Stress wegen der Sprache

Klar ist es schon vorteilhaft, die Sprache des Gastlandes vorher ein wenig zu beherrschen. Aber es ist nicht das Wichtigste, besonders wenn du in ein Land gehst, dessen Sprache hierzulande nicht häufig gesprochen oder gelehrt wird.

Wenn du die Sprache vor deinem ATJ (ein bisschen) lernen möchtest, dann fang früh genug an. Denn es bringt nur wenig, auf den letzten Drücker noch eben schnell ein paar Begriffe und Sätze zu lernen. Aaber am besten lernst du die Sprache sowieso während deines Aufenthaltes im Gastland.

Ich hatte vor meinem ATJ ein Jahr Sprachunterricht. Es war besonders in Bezug auf die Grammatik und auch Vokabular sehr hilfreich, aber den Großteil der Sprache habe ich im Ausland gelernt. Und keine Angst, auch wenn du ein eher schweigsamer Typ bist (wie ich), lernst du die Sprache 😉 .

Der Spruch, dass man nach drei Monaten im Gastland die Sprache bereits fließend sprechen kann, ist oft übrigens nur ein Gerücht. Um das zu schaffen, muss man vorher schon ein paar Jahre Sprachunterricht gehabt haben, ein sehr redefreundlicher Typ sein oder alle Kontakte nach Hause sehr stark reduziert bis komplett abgebrochen haben, um mit der Muttersprache nur noch wenig in Berührung zu kommen und sich voll und ganz auf die neue Sprache zu konzentrieren.

Ich konnte die Sprache so richtig fließend erst nach 6-7 Monaten!

 

3. Lass dich auf die Kultur ein

Das Wichtigste für einen ATS ist es, sich auf die fremde Kultur einzulassen. Denn anders schaffst du es nicht, dein ATJ bis zum Ende durchzuhalten.

Die meisten, die in ihr ATJ aufbrechen wissen zwar ungefähr, was auf sie zu kommt, aber einigen fällt es doch schwer, sich der Kultur anzupassen. Besonders schwer ist das in Ländern, die der eigenen Kultur sehr entfernt sind. Viele erleiden dann den sogenannten Kulturschock (= Verhaltens- und Gefühlszustand, der bei Konfrontation mit einer fremden Kultur auftritt und sehr verwirrend wirken kann).

Für mich war es anfangs nicht leicht. Ich hatte einen Kulturschock vom Feinsten. Aber ich habe mich damals mit den Hilfe meiner wunderbaren Gastfamilie zum Glück recht schnell eingelebt 🙂 .

 

4. Verbringe viel Zeit draußen

Unternimm etwas mit Freunden, gehe in einen Sportverein, sei Teil einer Musikgruppe oder spiele Theater – egal was, aber mach etwas. Nur so lernst du viele Leute kennen, hörst die unterschiedlichsten Geschichten und lernst die Kultur noch besser kennen. Denn auch, wenn du mit deiner Gastfamilie die Kultur des Landes lebst, Kulturen sind vielseitig und Traditionen werden in unterschiedlichen Familien unterschiedlich ausgeübt.

Ich habe erst zum Ende meines ATJ viel Zeit mit meinen Freunden verbracht und es schlussendlich bereut, dies nicht schon viel früher getan zu haben.

 

5. Heimweh

Heimweh hat der Eine mehr und die Andere weniger. Oft erinnern dich Situationen, Gerüche oder kleine Dinge bereits an Zuhause. Wenn du Heimweh hast, fällt dir das eher auf, als wenn du kein Heimweh hast.

Heimweh hast du meistens dann, wenn es dir mal nicht so gut geht während deines ATJ, wenn du mitten im Kulturschock steckst oder wenn du dich in deinem Gastland unwohl fühlst.

Bei Ersterem ist es am besten, dich abzulenken. Frag deine Gastmama, ob sie mit dir in die Stadt geht, geh zu deinen Gastgeschwistern und quatsch mit ihnen oder triff dich mit deinen Freunden, mache Musik, schaue Filme, lies ein Buch (beides am besten in Landessprache, sonst wird das Heimweh noch stärker 😉 ). Versuche auf andere Gedanken zu kommen!

Dass man während eines Kulturschocks Heimweh bekommt, ist völlig normal. Das Heimweh geht meistens auch schnell weg, wenn man sich in seinem Gastland eingelebt hat.

Wenn du dich in dem Land unwohl fühlst, dann such dir Ansprechpartner, am besten von deiner Organisation. Am Anfang ist es nie leicht. Man muss einige Hürden überwinden, die neue Kultur akzeptieren und das braucht einfach seine Zeit. Und die musst du dir auch nehmen. Gib der neuen Kultur eine Chance, geh offen auf die Einheimischen zu. Wenn du dich erstmal eingelebt und Freunde gefunden hast, sieht die Welt schon ganz anders aus!

 

Ich hoffe, diese Tipps haben dir ein wenig geholfen, dich auf dein ATJ vorzubereiten. Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen 🙂 .

 

Viel Spaß in deinem Austauschjahr!! 🙂

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