¡Hola!
Vorab möchte ich erstmal sagen, dass es mir leid tut, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Aber der nächste Beitrag ist schon fertig geschrieben, fehlen nur noch die Bilder und kommt bestimmt ganz bald auch.
6 Monate sind rum, 4 bleiben noch. Wie man in der Überschrift sehen kann, wird es diesmal kein Rückblick. Denn letzte Woche ist etwas passiert, über das ich gerne schreiben möchte.
Am Donnerstag ist mein Opa in Deutschland gestorben. Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu ihm. Für mich war die Nachricht ein sehr großer Schock, v. a. weil sein Tod so plötzlich und unerwartet war. Und weil er die erste Person in meinem Leben ist, die gestorben ist.
Bevor ich mein Austauschjahr begonnen habe, war meine größte Angst nie die Sprache, die Menschen oder das Neue. Es war immer die Angst davor, dass einer meiner Liebsten nicht mehr da ist, wenn ich zurückkomme.
Ich hatte vorher schon öfter darüber nachgedacht, ob ich mein ATJ abbreche, wenn jemand aus meiner Familie stirbt. Und jetzt bin ich in der Situation. Ich bin momentan nicht auf dem Stand, dass ich früher nach Hause fliege, weil ich per Skype wahrscheinlich bei der Beerdigung dabei sein kann.
Aber die Vorwürfe bleiben trotzdem. Ich kann ihn nicht noch ein letztes Mal sehen. Ich kann ihm nicht mehr für immer ‘Tschüss’ sagen. Ich kann ihm nicht nochmal sagen, wie sehr er mich geprägt hat. Ich kann nicht nochmal das Leuchten in seinen Augen sehen, wenn wir skypen. Ich kann ihn nicht mehr Klavier spielen hören. Ich kann ihm nicht mehr sagen, wie wichtig er mir war.
Als ich die Nachricht erfahren habe, habe ich erstmal mit meiner Mama in Deutschland geskypt, ich wollte Details wissen. Danach habe ich eine Freundin (auch ATS) gefragt, ob sie zu mir kommen kann, weil ichnicht alleine sein wollte und meine Gastfamilie nicht zuhause war. Wir waren erst ein bisschen auf der Terrasse, sind dann spazieren gegangen und haben uns unterhalten Das hat mich echt gut abgelenkt. Anschließend sind wir wieder auf die Terrasse und haben eine Kerze für meinen Opa angezündet. Sie hat dann auch bei mir übernachtet. Alleine hätte ich die Nacht auch nicht durchgestanden.
Ablenkung war und ist momentan das Wichtigste und Beste, was ich machen kann. Ich treffe mich mit Freunden oder mache etwas mit meiner Familie. Komisch ist, dass ich seitdem keine Musik hören und machen konnte. Hatte ich keine Lust drauf. So langsam fange ich aber wieder an, ein paar Lieder zu hören. High Hopes vonKodaline höre ich gerade sehr viel.
Von meiner Familie und Verwandten hier wurde mir oft gesagt, dass es normal ist und zum Leben dazu gehört. Das ist mir auch bewusst und auch immer bewusst gewesen. Und das ist auch gar nicht der Grund, warum ich manchmal sehr traurig aussehe. Der Grund ist, dass ich das letzte halbe Jahr nicht bei ihm war und nun auch den letzten Weg, den er auf dieser Welt gehen wird, nicht richtig dabei sein kann.
Liebe Alessia,
zuerst von meiner und unserer Seite unser Beileid zum Tod Deines Großvaters!
Der auch uns noch sehr gut in Erinnerung ist!
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot,
der ist nur fern.
Tot ist nur,
wer vergessen wird.
Immanuel Kant
L.G.
Adi
Danke Adi!
An dem Spruch ist was wahres dran. In meinem Herzen lebt er immer weiter!