Silvester, Fahrradtouren, Wetter || Ecuador

¡Hola!

Hier kommt nun mein erster Beitrag im Jahr 2016! Zuerst einmal wünsche ich allen Lesenden dieses Blogs alles Gute für’s neue Jahr.

Sylvester

Ich bin dieses Jahr ein bisschen anders ins neue Jahr gerutscht. Am letzten Abend des Jahres 2015 bin ich mit Fanny über die Avenida zu ihrer Mutter spaziert. Auf der Avenida haben junge Männer als Frauen verkleidet, genannt locas (Verrückte) auf den Straßen getanzt, v. a. Autos angetanzt und dafür von den Autofahrernden ein bisschen Geld bekommen. Auf den Straßen standen auch die año viejos (sprich: anjo wiecho; heißt: altes Jahr). Das sind Puppen aus Pappe oder Stoff, die um Mitternacht verbrannt werden, um sozusagen das alte Jahr zu verbrennen. Übrigens ist es hier auch eine Tradition, sich eine Perücke aufzusetzten. Bevor es aber soweit war, haben wir bei Fannys Mutter gesessen und nach und nach sind immer mehr Leute gekommen. Die letzten Sekunden bis zum neuen Jahr wurden im Radio runtergezählt und dann haben sich alle gegenseitig umarmt und sich ein „Feliz año (nuevo)“, also ein frohes neues Jahr gewünscht, die año viejos in Brand gesetzt und ein paar wenige Feuerwerkskörper in den Himmel geschossen. Danach haben wir noch ein bisschen auf der Straße getanzt und dann ging’s rein zum Essen. Es gab Hühnersuppe. Beim Essen gab es dann eine kleine Überraschung: in meiner Portion war der Hühnerkopf drin. Das soll Glück bringen.

Radtouren

Guano

Die erste Fahrradtour hier hab ich mit Haziel und einem Kumpel von ihm gemacht. Wir sind zusammen nach Guano, einem sechs Kilometer entfernten Ort gefahren. Anfangs war es ziemlich entspannt, weil wir gute fünf Kilometer nur bergab gefahren sind. Aber den restlichen Weg bis ins Zentrum der Stadt, mussten wir bergauf strampeln – gefühlt waren das auch nochmal drei Kilometer. Als wir dann endlich dort angekommen waren, wo wir hin wollten, haben wir uns erstmal in den Park gesetzt und den Sonnenuntergang genossen, die Jungs haben Pizza und ich Cholas (kleine Semmeln/Brötchen mit raffiniertem Zucker gefüllt und verdammt lecker) gegessen, bevor es nach der einen Stunde Pause zurück nach Riobamba ging. Die größte Schwierigkeit hatten wir gleich am Anfang: es ging einen steilen Berg nach oben, auf einer viel befahrenen Straße und ohne Lichter an den Rädern und Helm auf den Kopf. Kurz bevor wir endlich oben ankamen, haben wir noch eine kleine Pause auf der Aussichtsplattform von Guano gemacht und die leuchtenden Lichter der dunkeln Stadt von oben genießen können. Dann sind wir die restlichen Kilometer – mal ging’s leicht bergauf, mal leicht bergab und mal war’s einfach nur eben – ein bisschen fertig nach Hause geradelt.

Baños

Am Sonntag sind wir wieder mit dem Fahrrad gefahren. Diesmal allerdings in Baños, auf einer Straße in Richtung Regenwald, auf der Fahrradfahren erlaubt war. Auf dem Weg in den Oriente haben wir bei der Touristenattraktion Canopy (wie Flying Fox) Rast gemacht. Ich hab das aber nicht ausprobiert, weil mir 10 US$ für eine Fahrt zu teuer waren. Aber ich bin mit einer Art Gondel auf die andere Seite des Flusses gefahren und habe dort in einem Becken den ersten Fisch meines Lebens, eine Trucha (sprich: Trutscha; = Forelle), gefangen. Dann sind wir mit der Gondel wieder zurück und mit dem Fahrrad weiter, entlang eines Fluss, vorbei an Wasserfällen und über Stock und Stein zu einer Trucha-Farm, wo wir dann Trucha gegessen haben. Anschließend sind wir mit dem Auto weiter in Richtung Oriente. Ich bin auf der Ladefläche gefahren und wurde bei diversen Tunneldurchquerungen nass gespritzt vom Wasser der Wasserfälle, das durch die undichte Decke durchgesickert ist. Im Dschungel sind wir einen Weg entlang spaziert und später zu einem kleinen See mit Wasserfall und einem Zoo gekommen. Auf dem Weg waren Häuser der unterschiedlich Stämme der Dschungelbewohner*innen ausgestellt. In dem Zoo hab ich einen Papagei auf dem Arm gehabt, einen Puma beim Springen und anschließenden Fressen zusehen können. Nach dem kleinen Aufenthalt ging es dann leider auch schon wieder zurück nach Riobamba. Auf der Fahrt war ich auch wieder die meiste Zeit hinten, bis es angefangen hat zu tröpfeln, dann musste ich rein ins Auto.

Wetter

Seit Ende des alten Jahres und auch so ziemlich den halben Januar war es hier sehr warm. Wir hatten jeden Tag um die 25°C und man konnte sogar in kurzer Hose rumlaufen. Es gab insgesamt nur zweimal regen und das auch nur abends und nur in geringen Mengen. Und das in der eigentlichen Regenzeit. Es hätte zu Weihnachten schon mit dem Regnen beginnen sollen, zumindest war es die letzten Jahre immer so. Generell war dieser Januar der wärmste, den es in Riobamba jemals gab, und währenddessen sind in Guayaquil Überschwemmungen…

 

¡Hasta luego!

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