¡Hola!
Nach langer Zeit kommt nun mal wieder ein Beitrag aus meinem Leben an der mitad del mundo (Mitte der Welt).
Achupallas
Das Wochenende vor zwei Wochen war ich mit meiner Familie in Achupallas. Washington kommt von dort und wir haben in einem Haus übernachtet, das die Familie selbst gebaut hat. Auf dem Weg nach Achupallas haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Parque Nacional Sangay gemacht. Wir sind zu einem der vielen Seen namens Ozogoche gegangen. Es war sehr schön, aber leider haben die vielen Menschen die Magie des Ortes ein bisschen zerstört. Übrigens hatten wir echt Glück mit dem Wetter. Normalerweise sind die Wolken so tief und man kann keine zwei Meter weit sehen. Aber wir hatten wirklich gute Sicht.
Als wir bei der Hütte angekommen sind, war es leider schon dunkel. Ich konnte nur im Licht des Lagerfeuers erahnen, wie schön es aus sieht. Erst am nächsten morgen konnte ich es endlich sehen. Am Abend haben wir noch Emanadas gemacht – ich liebe sie -, Pizza gebacken – die beste Pizza Ecuadors 😉 -, geredet, ein bisschen getanzt und gelacht bis in die Nacht. Am nächsten Morgen wurde ich von dem Rauschen des Waldes und dem fließenden Fluss geweckt. Wir haben schnell gefrühstückt und dann bin ich mit Washington, Haziel und Kevin auf dem Camino del Inca auf einen Berg gewandert. Es war verdammt anstrengend, vor allem auf dem Rückweg war ich echt fertig. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Aussicht war atemberaubend schön!
Nach dem Ausflug wurde Meerschweinchen gegessen, dann haben wir uns ausgeruht und anschließend ging es auch schon wieder nach Hause. Ich bin das erste Mal auf der Ladefläche des Pick-ups gefahren und wenn ich darf, werde ich das jetzt auch öfter machen. Man sieht die ganze Natur und atmet die frische Luft ein – wenn nicht gerade ein Bus vorbeifährt, die haben schwarze stinkende Abgase.
Schule & Juramento a la bandera
Am Donnerstag gab es in der Schule die erste Probe für Samstag, den Juramento a la bandera (Tag der Flagge). Wir sind eigentlich nur dagestanden und haben uns unterhalten. Am Freitag gab es erneut eine Probe. Danach sind wir zum Parque Maldonado gegangen und auch nur rumgestanden. Es wurde von dem Orchster der Militärschule Musik gemacht, die Nationalhymne von Ecuador und die Hymne von Riobamba gesungen und ein Mann hat zwischendurch immer irgendetwas gesagt, aber davon habe ich leider nichts verstanden.
Anschließend hatten wir eine Dreiviertelstunde Zeit, uns in der Stadt aufzuhalten. Ich war mit ein paar Freundinnen in einem Imbiss. Zurück in der Schule, haben wir uns dann ein Fußballspiel angeschaut. Die Schulmannschaft hat gegen eine Mannschaft von außerhalb gespielt und gewonnen. Letzte Woche Freitag gab es auch ein Fußballspiel und die Schulmannschaft, das haben sie auch gewonnen.
26. September: Juramento a la bandera – dieser Tag wird in allen Schulen Ecuadors zu Ehren der Nationalflagge gefeiert, ist aber kein Feiertag. Ursprünglich war dieser Tag im Mai, aber der Präsident Rafael Correa hat ihn in den September verlegt.
Wir mussten um 7:30 Uhr in der Schule sein – um diese Zeit haben meine Brüder noch geschlafen. Wir waren um 7:59 Uhr in der Schule, um 8 Uhr ging’s los.
Wir (Schüler der Primero und Segundo de Bachillerato (also Elft- und Zwölftklässler)) mussten in Reihen (Junge-Mädchen abwechselnd) in einer Art Halbviereck auf dem Pausenhof stehen, die Rhythmusgruppe ist in der Mitte gestanden und die Schüler der Tercero de Bachillerato (13. Klasse) sind ebenfalls marschierend im dem Halbviereck gestanden. Vorher sind beide Gruppen aber in das Halbviereck einmarschiert. Dann wurden erst die besten Schüler der Schule ausgezeichnet und anschließend sind alle Schüler der Tercero in einzelnen Reihen zu der Flagge marschiert, vor der Flagge nieder gekniet und haben sie geküsst. Ich bin übrigens nicht in dem Halbviereck gestanden, sondern habe mit den anderen zwei Austauschschülerinnen aus Deutschland, die auch auf meine Schule gehen, das Geschehen beobachtet.
Lasagne und Schulgottesdienste
Am Montag hatte die abuelita (Großmutter) Geburtstag. Wir haben Lasagne gekocht und dann zusammen mit ein paar anderen aus der Familie gegessen.
Diese Woche hatte ich mit der Schulband meine ersten Auftritte in den Gottsdiensten. Wir haben Mittwoch und Donnerstag gespielt. An sich macht das schon Spaß, aber zum Einen verstehe ich nicht so viel, v. a. bei den Predigten, und zum Anderen haben wir einen Lehrer, mit dem wir die Lieder spielen und wir müssen auf der Gitarre genau den gleichen Rhythmus spielen wie er. Das finde ich ein bisschen blöd.
Das waren so meine letzten zwei Wochen.
¡Hasta pronto!
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Hola Alessia,
danke für den schönen Bericht. Hatte echt schon drauf gewartet.
Weiterhin alles Gute.
Hasta pronto.